Wilhelm-Hittorf-Gymnasium

IM BAU, BILDUNG, ERWEITERUNG, NEUBAU, BIM

Shift of Generations: Erweiterung des Hittorf-Gymnasiums in Münster, 20 Jahre nach dem Wettbewerbsgewinn

Bereits im Jahr 2000 gab es einen zweistufigen Realisierungswettbewerb für eine Erweiterung des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums, aus dem KRESINGS als Sieger hervorgegangen ist, der jedoch nie in die Tat umgesetzt wurde. Nun brauchte die Schule im Rahmen der G9 Erweiterung dringend mehr Raum. KRESINGS wurde also nach 20 Jahren beauftragt, den Siegerentwurf anzupassen und zu realisieren sowie den Neubau eines Schulforums zu entwerfen. In dem aktualisierten Entwurf sind neben dem Wettbewerbsgewinn von vor 20 Jahren auch die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie des Freundeskreises Hittorf Forum – Raum für Neues eingeflossen.

Den Leitgedanken des Konzepts stellen die besonderen Anforderungen aus der schulischen Nutzung und an Versammlungsstätten durch eine differenzierte, jedoch stark funktional ausgerichtete Gebäudestruktur dar. Es entsteht ein eigenständiger, unverwechselbarer Baustein als Ergänzung und als neuer Mittelpunkt des heterogenen Umfelds des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums am Wasserturm.

Der Neubau steht frei, so bleiben die Bezüge zwischen den unterschiedlichen Höhenniveaus des Geländes und die Durchlüftung des Schulhofes erhalten. Eine Anbindung an den Bestand erfolgt unter anderem über eine offene Verbindungsbrücke. Die kubische Grundform des neuen Baukörpers bildet einen klar definierten Haupteingang der Schule. Dieser vermittelt durch ein großzügiges Foyer zwischen den Nutzungen des Schulbetriebs und Veranstaltungen im neu geschaffenen Forum (sowohl schulisch als auch extern). Herzstück des kubischen Neubaus ist ein mittig eingeschnittenes Atrium, dass für eine natürliche Belichtung der innen liegenden Räume sorgt. Eine offene Treppe im Foyer erschließt das Gebäude und verbindet die Ebenen miteinander. Ein Personenaufzug sorgt zudem für die barrierefreie Erschließung des Gebäudes. Alle Aufenthaltsräume sind entlang der Außenfassaden angeordnet, die Lernzonen schließen direkt an das innenliegende Atrium an. Sie sind somit natürlich belichtet und belüftet.

Das übergeordnete Fassadenkonzept ist maßgeblich vom Thema der vertikalen Gebäudebegrünung geprägt. Das Gebäude ist auf allen Ebenen von einem außen liegenden Fluchtbalkon umschlossen. Die Absturzsicherung der Balkone bildet eine Metalldrahthaut, die als Rankhilfe für Kletterpflanzen dient.

Visualisierung: ImagineWeCreate

Architekturwettbewerb 2000, 1. Preis
Planungsbeginn: 2022

Münster