01-06-2023

INCYTE – Richtfest für Labor an der Uni Siegen

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur erfolgreichen Nanoforschung in Siegen. Das hochmoderne Labor- und Institutsgebäude an der Universität Siegen, unser großes BIM Projekt INCYTE, hat am Donnerstag im Beisein der Staatssekretärin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Gonca Türkeli-Dehnert  und weiteren politischen Vertreterinnen und Vertretern sowie zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem Campus der Universität Siegen Richtfest gefeiert.

Der BLB errichtet das Forschungsgebäude INCYTE auf einer Fläche von knapp 11.000 Quadratmetern am nördlichen Ende des Adolf-Reichwein-Campus für die Universität. Es handelt sich um ein interdisziplinäres High-Tech-Zentrum für Nanoanalytik, Nanochemie und cyber-physische Sensortechnologien. Das Gebäude beherbergt auf rund 5.200 Quadratmetern Nutzfläche hochmoderne und dynamisch nutzbare Labore. Darunter gibt es biochemische Forschungsbereiche auf hohem Sicherheitsniveau, Reinräume für die Herstellung integrierter Bauelemente im Nanometerbereich und modernste Elektronenmikroskopie-Systeme.

Mit dem Bau des INCYTE-Laborgebäudes werden neue Maßstäbe für die naturwissenschaftliche Forschung geschaffen. Es entsteht ein hochmodernes Forschungszentrum, an dem Expertinnen und Experten verschiedenster Fachrichtungen – etwa in der Nano- und Sensortechnologie – eng zusammenarbeiten werden. INCYTE wird damit nicht nur die Universität Siegen, sondern auch Nordrhein-Westfalen als Standort für Spitzenforschung weiter voranbringen. Lösungen für aktuelle Themen wie Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit entstammen in wesentlichen Teilen der Forschung im Nanokosmos. Die Universität Siegen ist mit der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät (Fakultät IV) in vielen dieser Forschungsfelder erfolgreich. INCYTE bietet dafür neue Räume und Maßstäbe.

Schwerpunkte des vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierten neuen Zentrums sind die Entwicklung und Synthese von Nanomaterialien sowie die Entwicklung neuartiger Sensortechnologien. Im neuen Gebäude soll zukünftig auch das Siegener Gerätezentrum für Mikro- und Nanoanalytik (MNaF, Micro- and Nanoanalytics Facility) an zentraler Stelle konsolidiert beheimatet sein. INCYTE führt die physikalische und chemische Grundlagenforschung, die anwendungsorientierte Materialforschung und die mikroelektronische Sensorentwicklung an einem Ort zusammen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Fakultäten können die Großgeräte und Labore kooperativ nutzen. Gerade die hochattraktiven Forschungsgroßgeräte werden darüber hinaus einem breiten Nutzerkreis außerhalb der Hochschulgrenze zur Verfügung stehen. Das Gebäude ist damit auch Modell für die gemeinschaftliche Entwicklung und effektive Nutzung von Forschungsinfrastrukturen an Universitäten.

Neben den baulichen Herausforderungen war die Nachhaltigkeit des neuen Forschungsgebäudes von großer Bedeutung. Um das Gebäude im anschließenden Betrieb möglichst nachhaltig mit Energie zu versorgen, ist auch eine Photovoltaikanlage geplant. Zusätzlich wurde im Sinne der Nachhaltigkeit der Mikroskopiebereich bewusst in den Hang gebaut, um eine natürliche thermische Stabilität zu erzeugen. Eine umfangreiche Dachbegrünung wird das Gebäude zudem auf natürlichem Weg zusätzlich gegen Hitze und Kälte isolieren, einen Lebensraum für Pflanzen und Kleinlebewesen bieten und sich positiv auf das Mikroklima vor Ort auswirken. Auch eine Zisterne für die Bewässerung der Außenanlagen wird umgesetzt.

Das Forschungszentrum wurde teilweise in den Fels hineingebaut und unterliegt höchsten baulichen Anforderungen. So müssen die Laborräume elektromagnetisch abgeschirmt und absolut schwingungsfrei sein, um die Messergebnisse der hochsensiblen Großgeräte nicht zu beeinflussen. Dafür braucht es spezielle technische Lösungen wie beispielsweise besondere Einzelfundamente für Teilbereiche des Gebäudes. Beispielsweise verursacht ein vorbeifahrender Bus bereits erhebliche elektromagnetische Störungen, die es abzuschirmen gilt.